Endlich wieder Wasservergnügen in der Ostsee. An den Stränden tummeln sich kleine und große Meeresfans. Zur Abkühlung geht‘s ins oder aufs Wasser. Ob mit Tretboot, Board oder Luftmatratze – Spaß macht das in jedem Fall. Doch leider unterschätzen Menschen immer wieder Wind, Wellen und Strömungen und überschätzen ihre eigenen Kräfte. Zum Glück sorgt die DLRG an unseren Stränden für Sicherheit. Da kann man nur wünschen, dass Schwimmer und Wassersportler sich und andere nicht leichtfertig in Gefahr bringen. Die Küstenorte zwischen Scharbeutz und Neustadt in Holstein wurden mit dem internationalen Prädikat „Lifeguarded Beach – Bewachter Strand“ ausgezeichnet. International zertifizierte Gutachter des europäischen Verbandes haben den Strand der Lübecker Bucht geprüft und detailliert bewertet. Das Ergebnis: Unsere Strände verfügen über eine sehr gute Ausstattung an Lebensrettern und Material zur Vorbeugung von Unfällen sowie für Rettungs- und Erste-Hilfe-Maßnahmen. 2019 rettete die DLRG zum Beispiel 35 Personen aus der Ostsee. In dem Jahr sorgten zwischen Scharbeutz und Pelzerhaken im Sommer bis zu 100 Rettungsschwimmer für die Sicherheit der Badegäste. Die vielen Retter reisen jedes Jahr aus ganz Deutschland an die Ostseeküste und setzten sich an ihren eigenen Urlaubstagen ehrenamtlich ein. 1.200 Einsätze wurden in der vergangenen Badesaison in der Region gezählt.
Die Ostsee – Nicht zu unterschätzen
Das Baden und Schwimmen im Meer ist natürlich gefährlicher als in den Binnengewässern. In kurzer Zeit ändert sich oft der Grund, Tiefen entstehen, Sandbänke bilden sich oder verschwinden. Wind und Strömung, gutes und schlechtes Wetter beeinflussen dauernd das Wasser. Das ruhigste Badegebiet kann durch umschlagenden Wind und ungünstig laufende Strömung innerhalb weniger Minuten zum tosenden Meer werden. Deshalb niemals an unbewachten Stellen rausschwimmen und an bewachten Stellen immer auf die Sicherheitsbeflaggung achten! Eine zusätzlich am Mast der Wachstation gesetzte gelbe Flagge signalisiert ein Badeverbot für ungeübte Schwimmer, Kinder und ältere Personen wegen ungeeigneter Wasser- und Wetterbedingungen. Und eine einzelne rote Flagge bedeutet ein generelles Badeverbot, an das sich leider nicht immer jeder hält.
Ganz wichtig: Schwimmen lernen!
Immer weniger Menschen können schwimmen und dabei handelt es sich nicht nur um Kinder. Auch viele Erwachsene haben nicht richtig schwimmen gelernt. Und dabei nimmt die Zahl derer, die es nicht können, immer mehr ab. Über 60 % der Jungen und Mädchen können am Ende der Grundschulzeit nicht richtig schwimmen. Sind Sie im Urlaub mit ihren Kindern an der Ostsee, gibt es verschiedene Möglichkeiten, es zu lernen. Die DLRG
ist führend in der Ausbildung von Schwimmanfängern, Schwimmern und Rettungsschwimmern in ganz Deutschland.
Im Bereich der Lübecker Bucht und im Kreis Ostholstein ist die DLRG mit 17 Ortsgruppen und über 5.700 Mitgliedern aktiv. In Bad Schwartau, Bliesdorf-Brodau, Dahme, Eutin, Fehmarn, Grömitz, Großenbrode, Haffkrug-Scharbeutz, Heiligenhafen, Hutzfeld-Bosau, Kellenhusen, Lensahn, Malente, Neustadt, Timmendorfer Strand und Weissenhäuser Strand findet man die engagierten Retter ebenso wie in Lübeck. Infos gibt es unter: www.dlrg.de/plz-suche. Sie bieten in der Regel Kurse für Schwimmanfänger ebenso an wie weiterführende Schwimm- und Rettungsschwimmausbildungen. Melden Sie sich rechtzeitig dafür an. Auch in den Schwimmhallen, die jetzt wieder öffnen, finden Schwimmkurse statt. In einem Extratext über Schwimmbäder der Region finden Sie weitere Hinweise.
„Lifeguards“ gesucht!
Wer hat Lust mitzumachen? Die DLRG braucht immer Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 16 Jahren und ein Wachdienst von 14 Tagen in der Regel. Das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) Silber sollte nicht älter als zwei Jahre sein und inklusive einer Ersten-Hilfe-Ausbildung. Es gibt ein Taschengeld, Unterkunft vor Ort und Verpflegung ist frei. Außerdem kann man seine Kompetenzen erweitern unter anderem als Ausbilder im Schwimmen oder Rettungsschwimmen, im Einsatz für den Wasserrettungsdienst, als Wach- oder Bootsführer, Sanitäter oder im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Die Möglichkeiten sind vielseitig. Nur Freude an der ehrenamtlichen Arbeit und am Schwimmen sollten Sie mitbringen. Interessierte finden weitere Infos unter www.zwrd.dlrg.de und können sich direkt online für einen Einsatz als Rettungsschwimmer bewerben!